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Kita Mary-Wigman-Straße

Landeshauptstadt Dresden Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung

Zeitraum 2022
BRF 2.280 m²
Budget 4,7 Mio. €
Ergebnis 1. Platz

Neubau einer Kintertagesstätte inklusive Hort

Die städtebauliche Figur des Neubaus mit seiner länglichen Form orientiert sich an der stadtteilprägenden Zeilenbebauung. Dadurch erzielt der Entwurf einen kompakten Baukörper, der eine klare bauliche Kante nach Nord-West ausbildet. Diese städtebauliche Setzung schafft eine klare Trennung zwischen öffentlichem und privatem Bereich.

Der Neubau besteht aus einem, in drei übergeordnete Funktionsbereiche unterteilten, Volumen, welches sich über zwei Vollgeschosse erstreckt. Das Erdgeschoss bildet den Eingangsbereich mit der anschließenden Krippe aus. Das Obergeschoss zoniert sich in Kindergarten- und Hortbereich. Durch den Rücksprung des Baukörpers im Erdgeschoss wird ein geschützter Außenbereich mit der Möglichkeit zum Spielen, Bewegen und Lagern geschaffen. Über Öffnungen in der Fassade wird ein direkter Zugang zur Freifläche ermöglicht. Die Funktionsbereiche für Leitung und Personal werden zur Straßenseite hin ausgebildet. Alle Räume werden über einen zentralen Flur erreicht, welcher sich durch Aufweitungen zoniert. Durch die Differenzierung aus einerseits weiten und offenen, andererseits begrenzten und engeren Räumen bildet die Verkehrsfläche im Erdgeschoss eine Analogie zu den stadträumlichen Abfolgen aus Plätzen, Straßen und Gassen. Die Krippenräume ermöglichen durch ihre Transparenz in der Fassade ein Maximum an Tageslicht, welches neben den Räumen auch den Flurbereich gut belichtet. Über die zentrale Treppe gelangt man ins Obergeschoss, welches den Kita -und Hortbereich ausbildet. Um eine Trennung der Funktionen Krippe, Kita und Hort nicht nur in den Räumlichkeiten zu erzielen, können die Bereiche im Obergeschoss über separate Außentreppen erreicht werden.

Die Fassade als Lochfassade wird aus drei wesentlichen Elementen komponiert – Fensterelemente, Lamellen und geschlossene Wandflächen. Die Lamellen übernehmen dabei unterschiedliche Funktionen. Einerseits dienen sie als Sichtschutz und Verschattung in erdgeschossigen Verwaltungsräumen. Darüber hinaus werden die Lamellen zur Verschattung der an seitlichen Fassaden platzierten Fenster, als seitlicher Gebäudeabschluss zur Betonung der Gebäudegeometrie und zur Maskierung der Außentreppen eingesetzt. Letztlich werden die vertikalen Holzlamellen als gestalterisches Element vor geschlossenen Wandflächen in ausgewählten Bereichen der zur Fassade zugewandten Funktionsräumen eingesetzt. Der tiefer ins Gebäudeinnere platzierte Zugang macht selbigen von außen deutlich ablesbar und bietet sowohl Sonnen- als auch Witterungsschutz.

Das Flachdach wird als Gründach ausgebildet. Neben der Tatsache, dass man der Natur den genommenen Fußabdruck in dieser Form wieder zurückgibt, geht die Begrünung positive Synergien mit der darauf platzierten PV-Anlage ein. Die Begrünung sorgt lokal für Kühlung und macht die PV-Anlage effizienter, zusätzlich ist das Gründach Retensionsfläche und dient dem Rückhalt und gedrosselten Abfluss anfallenden Regenwassers.

Das Gebäudekonzept strebt eine Klimaneutralität über den gesamten Lebenszyklus hinweg an. In allen drei Phasen des Gebäudes - Herstellungsphase, Nutzungsphase und Entsorgungsphase – werden energie- und ressourcenschonende Prozesse angewendet und natürliche Ressourcen genutzt. Durch die Verwendung von nachhaltigen Materialien und Rohstoffen können die Emissionen von Treibhausgasen stark reduziert werden. Im vorliegenden Entwurf wurde Holz als maßgeblicher Roh- und Baustoff für die Konstruktion, Dämmmaterial, Fassadenmaterial und den Ausbau gewählt.