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Schulcampus Eichsfeld

Bistum Erfurt

Zeitraum 2023
BRF 17.500 m²
Budget 46 Mio. €

Neubau Schulcampus Eichsfeld St.Elisabeth

Das Bistum Erfurt will in Leinefelde für das ganze Eichsfeld einen neuen Schulcampus errichten. Dieser Schulcampus soll als Verbundschule ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis haben und eine zweizügige Regelschule und ein dreizügiges Gymnasium beherbergen. Der Campus soll beide Schultypen unter einem Dach vereinen, in dem auch Räume ressourcensparend durch Regelschule und Gymnasium genutzt werden.

Das Gesamtensemble wird von drei Gebäudevolumina, mit annähernd gleichem Fußabdruck und die versetzt zueinander angeordnet sind, bestimmt. Der südliche und nördliche Baukörper sind Geschossbauten, die im Zentrum über einen inneren Lichthof in allen Ebenen verfügen, der östliche Baukörper nimmt die Sporthalle auf. Die drei Hauptbaukörper umschließen eine zentrale Mitte, in der die Funktionsbereiche von Aula und Mensa ihren Platz finden.

Das vorliegende Schulkonzept hebt auf eine Durchmischung der beiden Schulformen von Regelschule und Gymnasium ab. So sollen die Jahrgänge beider Schulformen gleichberechtigt und damit horizontal durchlässig in jeweils einem Cluster organisiert werden. Im Entwurf setzen sich die Cluster aus jeweils zwei Lernbereichen zusammen, die eine L-förmige Grundrissfigur formen. Zwei Cluster sind je Geschoss diagonal zueinander angeordnet und bilden jeweils eine Doppeljahrgangsstufe. Die Anordnung in den beiden Obergeschossen der Baukörper Nord und Süd erlaubt die Unterbringung sämtlicher Jahrgangscluster auf zwei direkt übereinanderliegenden Ebenen.

Das Foyer, zwischen beiden Schulbaukörpern gelegen, ist der Dreh- und Angelpunkt in der inneren Erschließung des Schulcampus‘. Beidseitig des Foyers befinden sich die Haupttreppenräume und damit Möglichkeiten zur vertikalen Erschließung des Gebäudes über alle Ebenen. Diesen Treppenhäusern sind die beiden Aufzüge zur barrierefreien Erschließung im Gebäude zugeordnet. Alle internen Bewegungsströme im Haus, horizontal und vertikal, können über das Foyer abgebildet werden. Direkt vom Foyer hat man einen Blick über die breite Sitztreppe hinab in den großzügigen Mensa- / Aula Bereich. Dieser offene Raum wird flankiert von einer Galerie, die hinüber zur Tribüne der Sporthalle führt, auf der einen Seite und einer kleinen Galerie vor dem Café, von wo aus man ebenso in die Mensa blicken kann, auf der anderen Seite.

Das gesamte Tragsystem des Gebäudes basiert auf einer Rasterstruktur. Dies ermöglicht es, standardisierte Elemente mit einem hohen Vorfertigungsgrad für das Tragsystem einzusetzen und garantiert sowohl eine zügige Montage und optimierte Bauzeit als auch eine erhebliche Effizienz in der Fertigung. Das bis zu 4-geschossige Gebäudetragwerk der Schule und der Dreifelder-Sporthalle werden unter besonders nachhaltigen Aspekten als Holz-Beton-Hybridkonstruktion geplant. Es kommen ausschließlich ökologisch vorteilhafte, wartungsfreie, robuste und vollständig recycelbare Materialien zum Einsatz. Der Ansatz der ressourcenoptimierten Bauweise wird durch die gezielte Wahl der in der Tragkonstruktion verwendeten Baustoffe in Bezug auf ihre spezifischen Materialeigenschaften konsequent umgesetzt.

Das durch die Tragstruktur vorgegebene Raster wird für die Gestaltung und Gliederung der Fassade aufgegriffen und übernommen. Die drei Gebäudevolumina mit annähernd gleichem Fußabdruck und gleichen Geschosshöhen stellen sich auch nach außen hin in gleicher Gestaltungssprache dar. Die Fassaden aller drei Baukörper sind im Raster der Tragstruktur vertikal gegliedert. Die Geschossdecken sind dabei deutlich als umlaufende Bänder erkennbar und binden dabei alle drei Gebäudeteil zu einem Ganzen zusammen.